Das muss man erst einmal schaffen: Einen Spielfilm zu drehen, in dem Beat-Generation-Kultfigur Allen Ginsberg vorkommt, aber auch Erich Mielke, ehemaliger Minister für Staatssicherheit der DDR. Theater- und Kinoregisseur Leander Haußmann kann das. Scheinbar mühelos, wie seine „Stasikomödie“ belegt. Auch wenn es in der, kein Wunder bei dem Thema, deutlich weniger zu lachen gibt als in „Sonnenallee“ oder „NVA“. Ludger Fuchs (Jörg Schüttauf), im Nachwende-Deutschland als Dissidenten-Schriftsteller gefeiert, hat nicht nur eine Stasi-Akte. Sondern selbst noch viele mehr davon verfasst. Irgendeine Art von zuckersüßer Ostalgie kommt nicht auf. Dafür hat alles zu viel doppelten Boden und wird von Haußmann angemessen scharf seziert. Aber die Bereitschaft zum ehrlichen Gespräch, zum ideologiefreien Miteinander jenseits der verhärteten Fronten, die befördert dieser Film schon. ulf