Es mag ein Konzeptalbum sein und ein Statement, wie es sich im Jahr 2022 anfühlt, Frau zu sein. Es mag auch das Dokument der musikalischen Neuerfindung einer klassischen Singer-Songwriterin sein. Vor allem aber ist „My Body is the only Place“ ein Beispiel dafür, dass vielschichtiger Alternative Pop mit weitem Horizont gut aus Deutschland kommen kann. Die in Düsseldorf lebende Künstlerin hat die Akustikgitarre gegen Synthesizer und die vielfältigen Möglichkeiten eines digitalen Heimstudios eingetauscht. Tatsächlich fällt es schwer, Vergleiche für diese warmherzige Mischung aus A-cappella-, Dream- und Electro-Pop mit R&B-Einsprengseln zu finden. Elektronischer als Florence, organischer als The XX und zugänglicher als St. Vincent. Am ehesten trifft es noch eine Mischung aus Tristan Prettymans fließenden Songverläufen mit Billy Eilishs Klangkosmos. Ziemlich unvergleichbar zu sein – nicht die schlechteste Eigenschaft einer Künstlerin! cu