Auch an ihrem heutigen 90. Geburtstag denkt Petula Clark nicht ans Aufhören. Derzeit steht die britische Sängerin, Komponistin und Schauspielerin sogar mehrmals in der Woche auf der Bühne. Im Musical „Mary Poppins“ im Londoner West End spielt Clark die Vogelfrau. Ihre markante Stimme, die nicht nur Welthits wie „Downtown“ veredelte, ist auch im hohen Alter immer noch unverkennbar.
Die Sängerin wird 1932 als Sally Olwen Clark in der Kleinstadt Ewell bei London geboren. Ihr Vater gibt ihr den Künstlernamen Petula und übernimmt das Management. Der entscheidende Moment kommt im Zweiten Weltkrieg, als sie an einer BBC-Sendung teilnimmt, in der Kinder Grußbotschaften an die britischen Truppen schicken. Die Probe wird von einem Luftangriff auf London unterbrochen. Um das Publikum zu beruhigen, wird sie gebeten zu singen. Prompt bekommt sie den Spitznamen „The singing Sweetheart“, nimmt Platten auf, ist im Radio zu hören und gibt Konzerte für Soldaten.
Bei einem Konzert in der Londoner Royal Albert Hall weckt sie das Interesse eines Filmproduzenten. Fortan spielt sie in Filmen und Serien mit, fühlt sich aber mit steigendem Alter in der Rolle des Kinderstars unwohl. Mit Mitte 20 lässt Clark all das hinter sich, sagt sich von ihrem Vater los. Ein Hit folgt nun auf den nächsten.
In Paris lernt sie PR-Manager Claude Wolff kennen, den sie 1961 heiratet. Beide haben drei Kinder und leben bis heute in Genf, aber nicht mehr als Liebende. „Er hat sein Leben und ich habe meines.“ Einen weiteren Schub bekommt ihre Karriere durch die Begegnung mit dem britischen Produzenten Tony Hatch. Er schreibt für sie „Downtown“. Es folgen Hits wie „I couldn’t live without your Love“ oder „Don’t sleep in the Subway“. Trotz alledem macht sich Petula Clark nichts aus Nostalgie, wie sie einmal erzählte. „Ich lebe nur mein Leben. Ich denke immer darüber nach, was als nächstes kommt.“