Nachdem sich ihre jüngste, außergewöhnliche Arbeit „Wild“ auf die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur konzentrierte, ist Nicolette Krebitz’ Spielfilm „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“ nicht nur die rasant erzählte Romanze eines ungleichen Paares, sondern vor allem ein schillernder, rauer und ungeschönter Großstadtfilm über das gegenwärtige Berlin. Hier kollidieren die nicht mehr ganz junge, kapriziöse Schauspielerin Anna (Sophie Rois) und der deutlich jüngere und noch jungenhafter wirkende Kleinkriminelle Adrian (Milan Herms). Sie soll ihm im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms Schauspielunterricht geben. Krebitz dekonstruiert den klassischen Liebesfilm-Plot und setzt dessen Bestandteile auf originelle Weise neu zusammen. Das ist manchmal ein bisschen kompliziert, aber dank der großartigen Schauspieler immer spannend. ulf