Er spielte im „Jedermann“, war aber auch der schräge Mundl in „Ein echter Wiener geht nicht unter“ – Karl Merkatz hatte als Schauspieler viele Gesichter, war für mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen engagiert und nicht nur in seinem Heimatland Österreich populär. Am Sonntag ist Merkatz im Alter von 92 Jahren gestorben. Er sei zu Hause im Land Salzburg friedlich eingeschlafen, bestätigte die Familie. Merkatz (Foto: Andrea Moelzner) sei ein „Charakterdarsteller von einzigartigem Format“ gewesen, würdigte ihn Österreichs Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Wir verlieren mit ihm einen wahren König der Schauspielkunst.“ Merkatz kam 1930 in Wiener Neustadt zur Welt. Nach einer Tischlerlehre nahm er Schauspielunterricht in Wien und Salzburg und landete auf Bühnen, unter anderem in Nürnberg, Hamburg oder München. Auch in Operetten und Musicals feierte er Erfolge, etwa als Frosch in Johann Strauß’ „Fledermaus“. Bei den Salzburger Festspielen war er unter anderem im „Jedermann“ auf der Bühne zu sehen. Eines seiner Lieblingsstücke war Becketts „Warten auf Godot“. Als TV-Star wurde er unter anderem für seine Rolle in der österreichischen TV-Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“ bekannt. Populär war auch die Filmreihe „Der Bockerer“ über einen Metzger mit rebellischen Zügen zur Nazi-Zeit. In seinen über 150 Bühnenrollen spielte Merkatz vor allem Nestroy-, Raimund- und Shakespeare-Figuren.