Das Jahr 2023 im Haus der Kunst wird honigsüß. Einen Vorgeschmack gibt es seit gestern im Museumsshop der Ausstellungshalle. Geschenktipp: Die US-amerikanische Video- und Performance-Künstlerin Joan Jonas, deren Werke wie berichtet noch bis 26. Februar zu sehen sind, hat blutrote Etiketten für Honiggläser gestaltet. Darin das flüssige Gold, das die fleißigen Bienchen aus dem Englischen Garten gesammelt haben. Abgefüllt von Imker Rudolf Lukschik. Zehn Euro kostet ein Gläschen, also fix hingeflogen, denn die Auflage ist auf 500 limitiert.
Was für eine schöne Idee der Künstlerin, die sich in ihren Werken immer wieder mit der Fragilität der Welt und ihren gefährdeten nicht-menschlichen Akteuren auseinandersetzt. Sie und Andrea Lissoni, künstlerischer Leiter des Hauses, wissen eben, dass man mit Honig Kunstfreunde fängt. Die süßen Gläser sind eine der vielen „Überraschungen“, die der 52-Jährige mit der ihm eigenen kindlichen Freude bei der Jahrespressekonferenz für 2023 präsentiert. Und man kann gar nicht anders, als sich begeistern zu lassen von dem, was er und sein Team für das kommende Jahr geplant haben.
Das wird nicht nur süß, sondern auch regenbogenbunt. Ein entsprechendes neues Logo und ein neuer Schriftzug sollen künftig schon auf den ersten Blick erkennbar machen, dass das Haus der Kunst ein Ort ist, der Vielfalt lebt. Deshalb wird es weiterhin Zeiten geben, in denen man völlig kostenlos durch die Ausstellungsräume spazieren kann: Ab 2023 an jedem letzten Freitag im Monat von 16 bis 22 Uhr. Außerdem gibt es eine neue Jahreskarte. Für 100 Euro kann man diese „365 Live“ kaufen und dadurch nicht nur alle Ausstellungen anschauen, sondern auch Führungen, Performances und sonstige Veranstaltungen besuchen. Die „Haus der Kunst 365“ gibt’s schon für 50 Euro, hier sind Performances und die neue Reihe „Tune“ nicht inkludiert.
Bei „Tune“ ist ab Januar ordentlich Musik drin: Eingeladene Künstlerinnen und Künstler schaffen klangliche Beiträge, die in Dialog mit den Ausstellungen treten sollen. Also etwa mit Katalin Ladik (3. März bis 10. September), Hamid Zénati (16. März bis 23. Juli) oder Martino Gamper (Juli 2023 bis Mai 2024). Das sind nur drei Namen der vielen Menschen aus aller Welt, deren Kunst 2023 zu sehen sein wird. Es summt und brummt im Haus der Kunst. Das schmeckt uns.