Lernen, Lust, Leben: Kammerspiele eröffnen feministischen Sexshop an der Maximilianstraße

von Redaktion

„Wir wollen bewusst ein Störfaktor sein in dieser Prachtstraße“, hatte Gina Penzkofer, künstlerische Leiterin des Habibi-Kiosks der Münchner Kammerspiele, im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. „Gar nicht als Kampfansage. Vielmehr wollen wir durch künstlerische Formate zu neuen Erfahrungen, Perspektiven und vor allem zur Begegnung einladen.“ Und deshalb hat sie das feministische Kollektiv Consent Calling gebeten, im einstigen Kassenraum des Theaters an der Maximilianstraße einen temporären queer-feministischen Sexshop einzurichten. Am Freitag war – parallel zur Premiere von „Joy 2022“ (siehe Haupttext) – die Eröffnung. Bis 21. Dezember geht es hier um Lust, gute Launen und Lernen. „Unser Ansatz ist, sich dem Thema Sexualität auf verschiedenen Ebenen zu nähern“, sagt Sandra Lüders von Consent Calling. Natürlich gibt es hier Toys und vieles mehr, was das Sexleben bunter macht (Mo.-Fr. 14-19 Uhr/Sa. 12-19 Uhr). Doch ist das nicht alles: So geht es heute, ab 19.30 Uhr, etwa darum, durch kreative Arbeit der eigenen Lust auf die Spur zu kommen; morgen spricht dann die Soziologin Laura Späth über das Scham-Gefühl (19.30 Uhr). Der Eintritt ist jeweils frei; weitere Termine unter www.kammerspiele.de.

Zum Schluss sei eine These gewagt: Dieser Sexshop ist deutschlandweit der erste, der am Eröffnungstag wegen des enormen Publikumsandrangs zeitweise einen Einlass-Stopp verhängen musste. Und das ist vermutlich das schönste Kompliment, das die Münchnerinnen und Münchner Consent Calling und den Kammerspielen machen konnten.  leic

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