IN KÜRZE

Erster Mädchenchor der Domspatzen Israels Botschafter: Kritik an Documenta Kunst von Otto Dix und Cindy Sherman

von Redaktion

Die Regensburger Domspatzen haben ein neues Kapitel ihrer mehr als 1000-jährigen Geschichte aufgeschlagen: Erstmals ist der neu gegründete Mädchenchor im Dom St. Peter aufgetreten (Foto: Weigel/dpa). Bislang hatten ausschließlich Buben das berühmte Musikgymnasium besuchen dürfen. Chorleiterin Elena Szuczies freute sich über die Leistung der Mädchen und über den herzlichen Empfang für den Chor. Noch am selben Abend stand in Nürnberg der zweite Auftritt an. 34 Mädchen aus ganz Deutschland starteten zu Beginn dieses Schuljahres bei den Regensburger Domspatzen. Etwa die Hälfte von ihnen leben im zugehörigen Internat.

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sieht beunruhigende Tendenzen im Kulturbetrieb. Was am Rande der Gesellschaft gewesen sei, werde „plötzlich salonfähig gemacht“, sagte er im Deutschlandfunk. Die Ausstellung documenta fifteen sei „ein Paradebeispiel dafür“ gewesen. „Die Documenta war ein Foul im 16-Meter-Raum. Das heißt: Elfmeter und rote Karte.“ Diese Konsequenz habe es jedoch nicht gegeben, kritisierte Prosor, der seit August als Vertreter Israels in Berlin tätig ist. Und weiter: „Braucht man wirklich sieben Professoren, um festzustellen, dass ein Jude mit einer Hakennase über einem Beutel Geld mit einer Kippa Antisemitismus ist?“ Für einen Skandal hatte bei der Schau, die von Juni bis September lief, wie berichtet zunächst die Präsentation des Banners „People’s Justice“ des indonesischen Kollektives Taring Padi mit antisemitischen Darstellungen gesorgt. Danach wurden weitere als antisemitisch kritisierte Bilder gefunden. Der Botschafter fügte hinzu, „natürlich“ könne und solle man Israel kritisieren: „Und übrigens, die schlimmste und schlechteste Kritik übt man von innen in Israel.“ Die Israel-Boykott-Bewegung BDS aber wolle keinen Frieden, sondern „den Staat Israel zerstören. Ich habe keine anderen Worte dafür.“

Auf nach Hamburg: Wer im kommenden Jahr zu Besuch in der Hansestadt ist, kann besondere Kunstausstellungen in den Deichtorhallen erleben. Wer etwa die Schau des isländischen Fotografen Ragnar Axelsson in diesem Jahr im Kunstfoyer München verpasst hat, kann sie vom 17. März bis 18. Juni 2023 in Hamburg sehen. Von 29. September 2023 bis 25. Februar 2024 bildet „Dix und die Gegenwart“ den ersten Teil einer großen Ausstellung zu Maler und Grafiker Otto Dix (1891-1969). Am 7. Oktober 2023 startet „Anti-Fashion“ mit Fotos von Cindy Sherman (bis 28. Januar 2024).

Artikel 6 von 11