Außenministerin Annalena Baerbock setzt nach der Rückgabe der sogenannten Benin-Bronzen an Nigeria auf eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem rohstoffreichen westafrikanischen Land. „Gemeinsam mit den Bundesländern, Städten und Museen zeigen wir, dass Deutschland es ernst meint mit der Aufarbeitung seiner dunklen Kolonialgeschichte“, erklärte die Grünen-Politikerin am Sonntag vor ihrem Abflug zu einer zweitägigen Reise in das mit rund 220 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste Land Afrikas.
Die Außenministerin wird auf ihrer Reise von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und mehreren Museumsdirektoren begleitet. An diesem Dienstag wollen Baerbock und Roth 20 der Benin-Bronzen persönlich zurückgeben. Die wertvollen Tafeln und Skulpturen stammen größtenteils aus britischen Plünderungen im Jahr 1897 und waren damals unter anderem auch an deutsche Museen verkauft worden. Bisher waren mehr als 1100 der Benin-Bronzen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin in rund 20 deutschen Museen zu finden (wir berichteten).
Annalena Baerbock betonte, mit der Rückgabe gehe man einen längst überfälligen Schritt. Auch wenn dies „nicht alle Wunden der Vergangenheit heilen“ werde, schlage die Aufarbeitung kolonialen Unrechts auch ein neues Kapitel vertiefter Kooperation auf.