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von Redaktion

Diese weiblichen Popstars könnten die Newcomer des kommenden Jahres sein

VON JONATHAN PENSCHEK UND ANN-MARIE UTZ

Es ist nicht so einfach, den Begriff „Newcomer“ zu definieren. Neu müssen sie sein, klar. Und Durchhaltewillen mit regelmäßigen Veröffentlichungen bräuchten sie, um groß zu werden, sagt Udo Dahmen von der Popakademie in Mannheim. „Heutzutage ist Tiktok das wichtigste Medium“, sagt er. „Social Media ist für alle ein Muss“ – Newcomer sollen dadurch nahbar sein. Dort müssten sie auch aktuelle Themen außerhalb der Musik aufgreifen, um den Zeitgeist der jungen Generationen zu treffen. Deshalb seien hier einige Musikerinnen unter die Lupe genommen, denen das und vieles mehr besonders gut gelingt. Ethel Cain: „Preacher’s Daughter“ heißt ihr erstes Album, das im Mai 2022 erschien. Eine Abrechnung mit der christlich geprägten Erziehung, die Veröffentlichung wurde von den Fans gefeiert. Grund genug, die Augen auf die US-Singer-Songwriterin (Foto: Wikimedia) zu richten. Zwischen Coming-of-Age-Pop und morbider Experimentierfreudigkeit bietet die 24-jährige Transfrau viel Spielraum für Melancholie. Futurebae: Die Indie-Pop- und R&B-Songs, die seit 2020 herauskommen, bringen Abwechslung in die deutsche Musiklandschaft. Außerdem verbindet die Wahlberlinerin (Foto: Universal) klassische Dance- und House-Elemente mit Pop-Sounds. Futurebae kann auf zwei EPs und eine Ansammlung an Singles zurückblicken. Ihre Texte behandeln oft persönliche Erfahrungen, die sie häufig mit Ironie, aber auch melancholischer Tiefe angeht. Shygirl: Mit ihrem Debütalbum „Nymph“ auf Platz eins in den britischen Dance Charts hat Shygirl im September den Grundstein für eine vielversprechende Karriere gelegt. Kennern ist die 29-jährige Britin mit grenadischen Wurzeln seit 2016 bekannt – damals veröffentlichte sie ihren ersten Song. Und schon da prägte Shygirl ihren Stil zwischen Grime, Hyperpop und Industrial Hip-Hop. Danach gründete sie mit Sega Bodega und Coucou Chloe ihr eigenes Plattenlabel. Außerdem arbeitete sie bereits mit Größen wie Lady Gaga. Perfekte Voraussetzungen für ein Durchstarten 2023. Avy: Die 22-Jährige hat durch die Sozialen Netzwerke längst die Aufmerksamkeit von Labels und Hörerinnen und Hörern auf sich gezogen. Dass die Frankfurterin kein Blatt vor den Mund nimmt, zeigt sie mit ihrer ersten Single „Doppelmoral“, in der die junge Frau mit kasachischen Wurzeln ihre nachdenklichen Texte in sanfte Neo-Soul-Sounds verpackt. Power Plush: Die Indie-Rock-Band, die aus drei Frauen und einem Mann besteht, überzeugt mit persönlichen Texten und Genre-übergreifenden Einflüssen, die von Punk zu R&B und Disco reichen. Daraus entsteht ein besonderer Power-Sound voller eingängiger Melodien und emotionaler Tiefe. Die Band konnte sich seit ihrer Gründung in Chemnitz 2019 eine treue Fangemeinde aufbauen. Mit ihrer ersten Single „Let’s not pretend“ gefolgt von zwei EPs hatten sie großen Erfolg. Kommenden Februar erwartet die Fans das Debüt-Album „Coping Fantasies“, die erste große Tour steht ebenfalls an. Raye: Die Single der britisch-ghanaischen Künstlerin „Escapism“ ging im November auf Tiktok viral, Tausende Teenager tanzten dazu. Damit kündigte die 25-Jährige (Foto: Polydor) gleich ihr Debütalbum „My 21st Century Blues“ für März an. Es wird seit Jahren erwartet, Raye ist keine ganz Unbekannte. Sie schrieb bereits Popsongs für Beyoncé und David Guetta. Mit einer neuen Plattenfirma im Rücken kann sie nun ihre eigenen energetischen Pophymnen herausbringen.

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