Wie ein pumpender Herzmuskel startet der Song „Vision Thing“ in das Album der Simple Minds, das den passenden Titel „Direction of the Heart“ trägt: treibendes Schlagzeug im Viervierteltakt, flächige Keyboards, dazu Jim Kerrs trocken-cooler Bariton. Die Schotten machen auf ihrer 21. LP weiter, wie man sie kennt, und zeigen sich doch in prima Form – ihr Rock ist radiofreundlich und bei aller großen Geste nicht unintelligent. Seine zickigen New-Wave-Anfänge in den Siebzigerjahren hört man ihm allerdings nur noch in Spurenelementen an. Und manches gerät dann doch etwas zu simpel, etwa das auf Mitsingen getrimmte „Human Traffic“ (mit Gastsänger Russell Mael von den Sparks) oder „Who killes Truth“, auf dem Kerr einen auf Bono macht. „Solstice Kiss“ klingt noch mehr nach U2, ist aber der weitaus bessere Song. „The Walls came down“ andererseits war in den Achtzigern ein Hit für The Call – hier ist es nur eines von vielen eingängigen Liedern auf einem gelungenen Album. lö