Mehr als 25 Jahre Berufserfahrung, das ist eine lange Zeit. Und im Fall von Nadine Rupp sind das vor allem: eine Menge fotografierter Menschen. Sport, Film, Schauspiel, Kultur: Die 47-Jährige bekommt Stars aus allen Branchen vor die Linse – und sie lässt sich auf jeden einzelnen ein. „Menschen sind Inspiration. Inspiration ist Leben“, sagt sie, das wichtigste Credo ihrer Arbeit hat sie damit verraten.
Nadine Rupp betrachtet ihr Gegenüber zwar durch ihr Objektiv, will es aber als Subjektiv verstehen. Man sieht ihren Fotos an, was sie denkt: „Es gibt nichts Spannenderes als Menschen.“ Wer durch die knapp 450 Seiten ihres Buches „Objektiv gesehen, subjektiv betrachtet“ blättert, weiß, was sie damit meint. Das Werk ist ein spannendes Wechselspiel zwischen besonderen Fotos aus ihrem unglaublich großen Fundus und sehr persönlichen Texten von 24 ausgewählten Persönlichkeiten. Rupp hat sie teils ein Mal, oft aber schon mehrmals vor der Kamera gehabt.
Ihr selbst fällt bei jedem einzelnen Termin etwas auf, „jeder Mensch hat eine Eigenschaft, die besonders hervorsticht“. Diese in Szene zu setzen (nicht oberflächlich, sondern tiefgründig und dabei hinter die Fassade blickend), ist die Intention der selbstständigen Fotografin. Die Idee eines eigenen Buches hat sie dabei schon lange begleitet, ein reiner Bildband aber hätte nicht gepasst. So ist es ein „Rundumblick“ geworden. Optisch ansprechend, grafisch stark, inhaltlich tiefgehend. Ein Werk für alle, die gerne Menschen sehen – und sich inspirieren lassen.