Frank Zappa war 1972 nicht gerade vom Glück verfolgt – er saß im Rollstuhl, nachdem ihn ein Fan in London von der Bühne geschubst hatte. Der Maestro nutzte die Gelegenheit und machte Tabula rasa – schmiss seine gut eingegroovte Band „The Mothers of Invention“ raus und machte sich an Kompositionen mit starkem Jazz-Einschlag für größere Ensembles. Zwei Alben entstanden, die nun erstmals wieder auf Vinyl zu haben sind. Das erste, „Waka/Jawaka“, wird dominiert von zwei starken, ausufernden Stücken – „Big Swifty“ und dem Titellied. Unter anderem spielen George Duke Keyboards, Aynsley Dunbar Schlagzeug, Zappa selbst liefert atemberaubend abgefahrene Gitarrensoli. Wer nur entfernt an Jazz-Rock interessiert ist, sollte hier reinhören – was nicht heißt, dass es auf der Platte nicht auch deutlichen Country-Einschlag gibt, und natürlich streut Zappa mal wieder seine berüchtigten Kaspereien ein. Alles anders also und alles wie gehabt. lö