Im Grenzland

von Redaktion

Die Luisenburg-Festspiele zeigen heuer das deutsch-tschechische Musical „Kalte Freiheit“

VON KATHRIN ZEILMANN

Von der Freilichtbühne der Luisenburg nahe Wunsiedel zur tschechischen Grenze sind es gerade einmal 20 Kilometer – diese Lage hat die Verantwortlichen der Festspiele nun zu einer deutsch-tschechischen Zusammenarbeit für die kommende Spielzeit inspiriert: Intendantin Birgit Simmler schrieb das Musical „Kalte Freiheit – Spion zwischen den Grenzen“. Das Stück spielt an der Grenze zwischen Tschechien und Deutschland zur Zeit des Kalten Krieges. Die Musik kommt vom tschechischen Komponisten Ondrej Soukup. Das Musical beruhe auf historischen Tatsachen, teilen die Freilichtspiele mit. Es gehe um eine fiktive Grenze, die die Tschechoslowakei im bayerisch-böhmischen Grenzland errichten lässt: Hinter ihr glauben Flüchtende, den sicheren Westen erreicht zu haben. In Wirklichkeit ist die Grenzstation eine Attrappe, die Menschen sind in eine Falle getappt. In den Vierziger- und Fünfzigerjahren gab es tatsächlich solche falschen Grenzen, die Flüchtenden landeten in Straflagern statt in Freiheit.

Erneut auf dem Spielplan steht das Musical „Sister Act“. Dies wird aber nicht nur auf der Luisenburg gezeigt, sondern die Festspiele gehen mit der Produktion auf Reisen: Ab Mitte September wird „Sister Act“ im Festspielhaus Füssen bei Neuschwanstein zu sehen sein. Für insgesamt fünf Vorstellungen sei mit dem Festspielhaus eine Kooperation vereinbart worden, teilten die Luisenburg-Festspiele mit. Es sei das erste Mal, dass eine Musicalproduktion der Festspiele auf Gastspielreise geht. Man wolle Kooperationen und Partnerschaften mit geeigneten Theatern und Produzenten im Lauf der kommenden Jahre fortsetzen, um weitere Gastspiele zu planen.

Die Luisenburg-Festspiele beginnen heuer am 16. Juni. In das den Angaben zufolge älteste Freilichttheater Deutschlands kommen im Lauf eines Sommer jährlich – ohne Pandemie-Einschränkungen – mehr als 100 000 Zuschauerinnen und Zuschauer.

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