Das Buch könnte man nach knapp 100 Seiten zuklappen. Dann ist der Fall um einen im Pool ertrunkenen reichen Gurkenfabrikanten gelöst, und selbst die Ermittler zischen in einem Münchner Schrebergarten ihr Feierabendbier. Tagwerk vollbracht. Gut, der Fall war so unspektakulär wie die Vorabend-Krimis in den Öffentlich-Rechtlichen und es fehlen noch 170 Seiten. Aber warum weiterlesen? Das Problem an „Totwald“ ist, dass sich die insgesamt drei Fälle von Kommissar Mader scheinbar bloß aneinanderreihen, eine mögliche Verbindung wird bis dahin nicht einmal angedeutet. Zwar garniert Harry Kämmerer die Seiten mit typisch bayerischen Schrebergartensticheleien und vielen Vorurteilen der alteingesessenen Münchner gegenüber allem Neuen. Das ist herrlich, hilft aber dem großen Spannungsbogen nicht weiter. Und die vielen kleinen summieren sich nicht schnell genug zu einem großen Ganzen. ama