Es ist ein Buch für Freunde der Kunstgeschichte. Gerald Dagits von Hirmer in prächtiger Form veröffentlichte Dissertation über den Münchner Künstler Hans Mielich (1517-1572) erinnert an einen der heute nur noch wenigen Menschen bekannten, zu seiner Lebenszeit aber herausragendsten Maler im süddeutschen Raum. Der Untertitel „… und die gefräßige Zeit“ spielt auf sein vielleicht einnehmendstes Werk „Vanitas II“ (1536) an. Ein nacktes Kleinkind sitzt darin, eingerahmt von Totenschädel zu seiner Rechten und Sanduhr zu seiner Linken. Egal, wie jung dieses Kind sein mag – die Zeit, sie beginnt bereits, an ihm zu fressen. Wer die starken Symboliken der nordalpinen Spätrenaissance besser kennenlernen möchte, der greife zu diesem Buch. kjk