Wollen Künstler heutzutage wahrgenommen werden, müssen sie sich der Logik von Algorithmen unterwerfen. Die besagt: Wer oft in Erscheinung tritt, ist relevant. Viele Single-Veröffentlichungen sind also besser als eine EP, viele EPs besser als ein Album. Auch die großen Plattenfirmen spielen dieses Spiel mit, wenn auch in größerem Maßstab. Sie veröffentlichen gleich mehrere Versionen eines Albums, wie nun im Fall von Halestorm. „Back from the Dead“ (Mai 2022) ist als schlüssiges Werk in bester Erinnerung. Eine „Deluxe Edition“ ist da im positiven Sinn überflüssig. Die zusätzlichen sieben durchaus hörenswerten Stücke sind nämlich ihrerseits eine Einheit, die sich merklich von der Kernfassung absetzt. Die Stücke stehen eher im Achtziger-Rock, haben mehr Pop-Gene und sind insgesamt gefälliger, positiver – wenngleich es um dieselben dunklen Themen geht. Dem Alternative-Rock-Gewitter „Back from the Dead“ fügen sie aber nicht viel hinzu und wären auf einer eigenen EP vielleicht besser aufgehoben. cu