Guy de Maupassants (1850-1893) größte Stärke? Die Beobachtung. Wie genau der schreibwütige Franzose (zwischen 1880 und 1890 schrieb er rund 300 Erzählungen, sechs vollendete und zwei unvollendete Romane, drei Reiseberichte und gut 250 Zeitungschroniken) die Menschen seiner Zeit beobachtet hat, begeistert immer wieder. Und ist zeitlos lesenswert, weil sich zwar die Welt um uns herum verändert –wir aber über die Jahrhunderte hinweg genauso eitel, ängstlich und bedürftig bleiben wie anno dazumal. Indem Elisabeth Edl nun gerade diese vier Erzählungen Maupassants zur „Pläsier“, dem Vergnügen also, herausgibt, ehrt sie Regisseur Max Ophüls (1902-1957), der 1952 einen gleichnamigen Film realisierte, dem diese vier Geschichten zugrunde liegen. In allen geht es um Begehren, Freude, Spaß, Unterhaltung – und in allen klingt auch immer die Gegenseite derselben an. Eine vergnügliche Lektüre! kjk