In der Frage um die Nachfolge von Valery Gergiev als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker wollten sich gestern weder Paul Müller, Intendant des Orchesters, noch Münchens Kulturreferent Anton Biebl äußern. Wie berichtet, deutet nach Informationen unserer Zeitung vieles darauf hin, dass der israelische Dirigent Lahav Shani den Posten übernehmen wird. Demnach stehen der 34-Jährige und die Philharmoniker kurz vor dem Vertragsabschluss. Im vergangenen September leitete Shani bislang zum letzten Mal ein Konzert des Klangkörpers.
Im Kulturreferat bittet man um Verständnis, dass „vertrauliche Personalangelegenheiten nicht kommentiert“ werden. „Wir arbeiten nach wie vor intensiv an einer Nachfolge-Regelung“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung. Die Philharmoniker verweisen auf den Zeitplan von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Der hatte, wie im Dezember berichtet, angekündigt, dass er damit rechne, dass der Stadtrat im ersten Quartal über den neuen Chef abstimmen werde. Der Posten des Chefdirigenten der Philharmoniker ist vakant, seit Gergievs Vertrag im März 2022 aufgelöst wurde. Dem 69-jährigen Russen wird vorgeworfen, sich nach dem Angriff auf die Ukraine nicht deutlich genug von Russlands Präsident Putin distanziert zu haben.