Der reale John Wesley Hardin erschoss einst im Suff einen befreundeten Rancher durch die Hotelzimmerwand, weil der ihm zu laut schnarchte. Dass der dutzendfache Mörder zur Wild-West-Legende wurde, dafür sorgte er selber: mit einer verklärenden Autobiografie. Noch freier als diese nimmt’s mit der Wahrheit „Gefährliches Blut“ („The Lawless Breed“, 1952). Der große Raoul Walsh macht aus dem Leben Hardins (Rock Hudson) eine Technicolor-Fantasie. Die schillert zwischen romantisch-pittoreskem Western mit Pferderennen, Schießereien, kauzigen Charakterköpfen, der wunderbaren Julie Adams als Saloondame, Gastauftritt von „Wild Bill“ Hickok. Und dem dunklen Psychogramm eines spielsüchtigen Mannes mit Vaterkomplex, der Angriffe provoziert, um „in Notwehr“ zu töten und sich selbst dabei als verfolgte Unschuld zu sehen. wil