Wenn sich der Schlüssel zweimal im Schloss der Wohnungstür dreht, dann signalisiert das den Übergang in eine andere Welt. „Der Verrückte schließt sich selbst ein.“ So beschreibt es Thomas Clerc im Roman „Interieur“, der fast zehn Jahre nach dem französischen Original nun auf Deutsch vorliegt. Diese andere Welt ist ein Mikrokosmos aus Dekor, Einrichtungsgegenständen und Erinnerungen. Clerc hatte sich in sein 50 Quadratmeter großes Pariser Apartment zurückgezogen und dort die Innenausstattung beschrieben und Erinnerungen gewälzt. Herausgekommen ist ein episodischer Roman, in dem der alleinstehende Ich-Erzähler langsam vom Flur über Badezimmer nebst Toilette, durch Küche, Wohn- und Arbeitszimmer in die Schlafstube schweift. Jedes einzelne Element wird intensiv beschrieben. Das Buch ist eine Herausforderung. Doch wer dabei bleibt, wird mit großartiger Langeweile belohnt. sf