Wie ist es, plötzlich in wildfremden Häusern zu leben, die Möbel der einstigen Bewohner zu benutzen und von ihren Tellern zu essen? Dies erlebten Millionen von Polen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Schlesien oder Ostpreußen umgesiedelt wurden und inmitten der Hinterlassenschaften der vertriebenen Deutschen ein neues Leben beginnen mussten. Die aus Niederschlesien stammende, in Berlin lebende polnische Autorin Karolina Kuszyk hat sich in „In den Häusern der anderen“ auf die Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen begeben und damit in unserem Nachbarland eine lebhafte Debatte ausgelöst. Kuszyk nähert sich dem brisanten Thema auf sehr menschliche Weise, indem sie viele berührende Geschichten erzählt. Ein liebevoll gestaltetes Buch, das große Geschichte anschaulich und plastisch erzählt. sp