Sie galt als Expertin für erotische Entkleidung: Mit schwülen Schleiertänzen machte eine schillernde Schönheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Pariser Salons und Varietés Furore. Sie nannte sich Mata Hari und behauptete, sie stamme aus einer Brahmanen-Dynastie in Südindien, wo man sie in die Kunst der rituellen Tempeltänze eingeweiht habe. Alles Schwindel: In Wahrheit hieß sie Margaretha Zelle, war die Tochter eines Hutmachers aus der holländischen Provinz Friesland und hatte Indien nie betreten, sondern nur fünf Jahre in Indonesien verbracht – an der Seite eines Kolonialoffiziers, den sie mit 19 geheiratet hatte. Um nach dem Scheitern dieser Albtraum-Ehe ihren luxuriösen Lebensstil beibehalten zu können, ließ sie sich im Ersten Weltkrieg sowohl vom deutschen als auch vom französischen Geheimdienst als Agentin anwerben. 1917 wurde sie von einem französischen Militärgericht wegen Doppelspionage verurteilt und hingerichtet. mac