IN KÜRZE

Herta Müller wirbt für Exilmuseum Zirkus-Chefin kauft Kleidung der Kesslers

von Redaktion

Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller hat öffentliche Verantwortung für das in Berlin geplante Exilmuseum eingefordert. „Es gibt eine Verpflichtung dieses Staates“, sagte sie. Die 69-Jährige hat zusammen mit dem früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen. Im Museum soll laut der Stiftung neben der Vermittlung des historischen Themas der Inhalt des Wortes „Exil“ begreifbar gemacht sowie auf die aktuelle Relevanz des Themas verwiesen werden. Die Baukosten werden derzeit mit 60 Millionen Euro kalkuliert. Über Spenden und private Mittel sind bisher 20 Millionen zusammengekommen. Müller verwies auf das öffentlich finanzierte Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft am Anhalter Bahnhof das Exilmuseum bis 2026 gebaut werden soll. „Die erste Vertreibung im Nationalsozialismus war aus Deutschland hinaus“, sagte Müller. „Das sollte man nicht vergessen.“ Danach seien die Vertriebenen aus dem Osten aufgenommen worden. „Diese Menschen hatten eine Lobby, auch weil sie hier zusammen sind. Die Exil-Leute sind in der ganzen Welt verstreut“, mahnte Müller, die selbst wegen der Verfolgung durch das Ceausescu-Regime ihre Heimat in Rumänien verloren hat.

Herrliche Zeiten waren das damals. Gerne erinnern sich die Kessler-Zwillinge Alice und Ellen an ihre Show-Auftritte am Lido in Paris und anderswo. Und an die für sie gefertigten Kleider und Roben – mal glamourös, mal keck, mal elegant. Im Herbst 2022 trennten sich die Tanzlegenden von vielen dieser Kostüme. Diese wurden zugunsten der Flutopfer im Ahrtal beim Münchner Auktions-haus Neumeister versteigert. Diese einmalige Gelegenheit wollte Jana Lacey-Krone nicht einfach verstreichen lassen. Wie die Chefin des Münchner Circus Krone der „Bild“-Zeitung verriet, hat sie mehrere Kostüme der Kessler-Zwillinge ersteigert. Zwei Neckholder-Kleider mit Pailletten, Strass und Fransen sind dabei, welche die heute 86-jährigen Schwestern einst in einer Kabarett-Show trugen. Auch ein zweiteiliger, roter, mit Pailletten bestickter Corsagen-Anzug von Anfang der 1980er-Jahre hängt jetzt im Kleiderschrank der Zirkus-Erbin. Sie sei stolz darauf, diese Erinnerungsstücke an „zwei super Persönlichkeiten“ zu besitzen. Der Wert der Kleider soll jeweils zwischen 1300 und 1400 Euro liegen. kba

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