Die Frage, was man von Antikriegsfilmen hält, mal beiseite gestellt, kann man festhalten: Wenn schon ein Film über den Wahnwitz und die Sinnlosigkeit von Gefechten, dann so. Edward Bergers Adaption des Remarque-Romans „Im Westen nichts Neues“ kennt keine Helden. Anders als in US-amerikanischen Beiträgen des Genres verzichtet Berger darauf, eine Seite als die Gute zu stilisieren, wodurch so eine Schlacht dann ja irgendwie wieder vertretbar erschiene. Der jahrelange Stellungskrieg an der Westfront nahm Millionen jungen Männern das Leben, sie wurden verwundet, traumatisiert – der Graben zwischen Deutschen und Franzosen wurde breiter, mit Hass getränkt. Dass der Film vier Oscars gewann, ist etwas übertrieben, zumal Hauptdarsteller Felix Kammerer nicht überzeugt. Wer sich die Schrecklichkeiten des Krieges dennoch antun möchte, wird hier tief hineingezogen und bleibt erschüttert zurück. Auch im Kleinformat. kjk