Hochleistungssport

von Redaktion

Johannes Oerding in der Olympiahalle

Es ist längst kein Geheimnis mehr: Die Konzertbranche steckt tief in der Krise. Das Publikum ist in diesen krisengeschüttelten, nachpandemischen Zeiten nicht mehr so zutraulich wie früher, wenn es um Live-Events geht. Am Auftritt des auch aus TV-Shows wie „The Voice of Germany“ populären und früher üblicherweise in ausverkauften Hallen auftretenden Johannes Oerding ließ sich das einmal wieder gut erkennen.

Da konnte man die Münchner Olympiahalle mit noch so viel schwarzem Tuch verhängen und damit die Illusion eines kleineren Raums erzeugen. Da konnte Support Jesse Tellem mit seiner Band im Vorfeld noch so begeistern. Da konnte Oerding selbst oft augenzwinkernd vom großzügigen Platz schwärmen, den sie „extra zum Tanzen“ frei gelassen hätten. So recht wollte der Funke bei den ersten Songs wie „Kaleidoskop“ oder auch „Plan A“, immerhin Titelsong des neuen Albums, nicht überspringen.

Doch das schien Oerding erst richtig anzustacheln. Bei „So schön“ sangen erstmals an diesem Abend wirklich alle in der Halle mit, bis Oerding sich vor lauter Lob übers Münchner Publikum und dessen „laute Organe“ kaum noch fassen konnte. Geschickt wechselte das Programm zwischen ruhigen und mitreißenden Songs. In seinen Anmoderationen gab Oerding kleine private Anekdoten preis, und so hätte das ruhig den ganzen Abend weitergehen dürfen.

Aber Oerding legte mit jeder Nummer eine Schippe drauf. Spielte „Traurig aber wahr“ mal als Schlager im Ballerman-Stil, mal als Rhythm & Blues- Version. Irgendwann kam zwischendurch Peter Maffay als Überraschungsgast auf die Bühne. Nach dem gemeinsamen „Über sieben Brücken musst du geh’n“ sprang Oerding mitten hinein in die Arena, turnte singend die Sitzreihen hinauf und hinunter, ein „Relight my Fire“ singender Hochleistungssportler. Mit einer rundum tollen Show, die nächstes Mal hoffentlich wieder mehr Leute sehen wollen… ULRIKE FRICK

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