Impfgegner sind so alt wie das Impfen selbst. Das wird auch in Paula Bellheims Roman über die Pionierin Lady Mary Montagu deutlich. Bei ihrem Engagement zur Eindämmung der Pockenkrankheit im 18. Jahrhundert sieht sie sich mit unzähligen Gegnern konfrontiert. Als sie in Konstantinopel von der Variolation, einem Vorgänger des Impfens, erfährt, verbreitet sie das Wissen in ihrer englischen Heimat. Dass man sich kaum noch an sie erinnert, liegt daran, dass ihre Verdienste von Edward Jenners Pockenimpfung in den Schatten gestellt werden. Trotzdem ist ihr Erfolg beachtlich, vor allen für eine Frau dieser Epoche. Mit viel Charme erinnert Bellheim an diese beeindruckende feministische Persönlichkeit, die Medizingeschichte schrieb. ak