Vier Brüder – Harry, Albert, Sam und Jack – mit dem berühmten Nachnamen Warner sind aus Hollywood nicht wegzudenken. Heute vor 100 Jahren gründeten sie das Filmstudio Warner Bros., das mit Paramount oder Metro-Goldwyn-Meyer zu den Pionieren der aufstrebenden Traumfabrik zählte. Aus dem Studio der Warner-Brüder gingen Klassiker wie „Casablanca“ (1942), „Jenseits von Eden“ (1955), „Superman“ (1978) oder „Batman“ (1989) und Blockbuster-Reihen wie „Dirty Harry“, „Matrix“ und das Milliarden-Franchise „Harry Potter“ hervor.
Der gebürtige Münchner Michael Keller (52), der schon seit mehr als 30 Jahren als Mischtonmeister in Kalifornien arbeitet, ist mit Warner Bros. eng verbunden. „Ich bin schon ewig bei Warner“, sagt Keller mit einem Augenzwinkern. An zig Filmen, angefangen bei „Green Lantern“ (2011) über „Suicide Squad“ bis zu „Elvis“, mischte er bereits mit. Seine Arbeit als Sound-Mixer bei dem Biopic „Elvis“ brachte Keller in diesem Jahr die erste Oscar-Nominierung in der Sparte „Bester Ton“ ein.
Als Wegbereiter des Tonfilms schrieb Warner Bros. Geschichte. Um 1925, mitten in der Stummfilm-Ära, wurde man auf die neue Technologie aufmerksam. „Die haben sich da langsam rangeschlichen, es ,Talking Pictures‘ genannt, und so ging es dann mit Filmsound los“, so Keller. Mit „The Jazz Singer“ brachte das Studio 1927 Hollywoods ersten abendfüllenden Tonfilm heraus – und revolutionierte damit das Kino.
Viel später drehte der 2022 gestorbene deutsche Regisseur Wolfgang Petersen („Das Boot“, „Der Sturm“) dort in fünf Filmhallen, darunter in einem riesigen Wasserbecken, den Katastrophenfilm „Poseidon“. Auch Keller schwärmt von seinem ersten Studiobesuch bei Warner Bros. in dieser legendären Halle 16, „die so riesig wirkt wie ein Flugzeughangar“.