Rap im deutschen Kino, das ging bisher meistens schief: Bushido konnte in „Zeiten ändern dich“ 2010 nicht einmal seine eigene Biografie glaubhaft rüberbringen. Sido und B-Tight überzeugten in „Blutzbrüdaz“ zwar mehr, aber erst Fatih Akin gelang jetzt mit der Verfilmung von Xatars Vita in „Rheingold“ der ganz große Wurf. Das liegt zum einen an dem wirklich faszinierenden, spannungsreichen und verschlungenen Leben des kurdischen Komponistenkinds Giwar Hajabi, später weltweit bekannt als skrupelloser Gangsterrapper unter dem Künstlernamen Xatar (Emilio Sakraya). Akin erzählt in krassen Szenen, knallhart, ohne Rücksicht auf Moral und so deftig wie seit „Gegen die Wand“ nicht mehr. Seine an wahren Begebenheiten entlang geführte Geschichte erinnert an klassische Mafiafilme, gemixt mit einem Schuss Richard Wagner. ulf