Unter Volldampf

von Redaktion

Fettes Brot verabschieden sich zweimal im ausverkauften Zenith

VON KATHRIN BRACK

Wie drei Weltentdecker stehen sie da. Fettes Brot blicken ernst vom Bug der „Yasmin“, einem riesigen Kutter, der aus der Bühne aufragt. Hinter sich die Kulisse des Hamburger Hafens. Vor sich ein Meer aus Fans aller Altersklassen. Ganze 31 Jahre haben König Boris, Björn Beton und Dokter Renz miteinander Musik gemacht. Nun hieß es Abschied nehmen: Mit zwei ausverkauften Konzerten im Zenith haben Boris Lauterbach, Björn Warns und Martin Vandreier München Lebewohl gesagt.

Mit allen Hits, selbstverständlich. Und weil sie’s können, hauen sie einen der größten als Erstes raus. „Jein“ eröffnet die fast zweieinhalbstündige Show. Wer zu einem Konzert von Fettes Brot geht, bekommt obendrauf immer auch eine Comedy-Show. Die drei Hip-Hopper sind ein eingespieltes Team. Machen Scherze miteinander und mit dem Publikum. Testen aus, wie sich ihr Musikgeschmack mit dem der Besucher verträgt. Und ob die auch schräge La-Ola-Wellen hinbekommen, „wie im Spiel Snake auf den alten Nokia-Handys“.

Begleitet werden die Brote auf ihrer Fahrt „auf dem Dampfer der guten Laune“ von ihrer hervorragenden Band, die gegen den oft schlechten Sound im Zenith erfolgreich anspielt. Und so führt die Setlist vom „Erdbeben“ über „The Grosser“ und „Nordisch by Nature“ zu „Brot weint nicht“. Das Ende zögern die drei Hamburger dann aber doch noch hinaus: Mit einer Zugabe, die eine alternative Version der Geschichte durchspielt, in der die drei als harmlose Schülerband erfolgreich geworden wären. Drei Songs gibt’s mit Dokter Renz als Sänger und Gitarrist, König Boris am Bass und Björn Beton am Schlaginstrument.

Und dann reißen sie die Halle ab: Für die finale Zugabe haben sie sich die ganz großen Nummern aufgehoben. Während „An Tagen wie diesen“ zum rührenden Mitmach-Moment wird, fordern „Bettina, zieh dir bitte etwas an“ und vor allem der Abschluss mit „Schwule Mädchen“ noch mal alle Energie. Ein würdiger Abschied!

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