Vor knapp 20 Jahren wurde Katie Melua mit Songs wie „Nine Million Bicycles“ zum Weltstar. Bei ihrem Konzert in der ausverkauften Münchner Isarphilharmonie strahlt die georgisch-britische Popsängerin unaufhörlich Glück aus, das ansteckend wirkt. Vorbei sind für sie die Jahre des Zweifelns und der Ungewissheit. Zwölf Jahre lang versuchte die 38-Jährige vergeblich, ein Baby zu bekommen. Im vergangenen November kam dann ihr erster Sohn Sandro zur Welt, der sie nun auch auf Tour begleitet.
Meluas neues Album „Love & Money“ feiert deshalb die Liebe und steht an diesem Abend im Mittelpunkt. Optimistische Songs wie „Quiet Moves“, inspiriert von der Liebe zu ihrem Lebensgefährten, werden vom Publikum begeistert aufgenommen. Ihr glasklarer Gesang entfaltet seinen Zauber aber vor allem bei den ruhigen Nummern, wie dem intimen „The closest Thing to crazy“. Und die Black-Coverversion „Wonderful Life“ löst Begeisterungsstürme aus. Dabei ist Melua keine klassische Popsängerin. In ihren Liedern verbindet sie mühelos Pop mit Folk und nähert sich sogar dem Jazz an.
Einen kleinen dramaturgischen Bruch gibt es zwar beim Auftritt des mit Melua befreundeten deutschen Sängers Philipp Poisel, der nach einem gemeinsamen Duett seine Solonummer „Halt mich fest“ vortragen darf. Das Publikum honoriert seine Performance dennoch mit viel Applaus und Jubel. Dann steht wieder Melua im Mittelpunkt. Bei „Those sweet Days“ züngeln helle Flammen auf dem schwarzen Vorhang hinter ihr empor, während sie im goldenen Kleid performt.
Nach der ersten Zugabe „Call off the Search“ verlässt die Band die Bühne. „One more for the Road“ haucht die Sängerin ins Mikrofon und spielt mit der Akustikgitarre „I cried for you“. Einer jener Titel, mit dem ihre Karriere begann und der ihr spürbar immer noch viel bedeutet. Ein letztes Mal lassen sich die Menschen von ihrer Stimme verzaubern, ehe alle entrückt lächelnd den Heimweg antreten.