Regisseure werden nicht müde, bei Gesprächen über „Aida“ immer wieder zu betonen, dass es sich bei dieser Oper ja eigentlich um ein Kammerspiel handelt. Aber wenn wir ehrlich sind, fiebern wir eben doch jedes Mal aufs Neue vor allem dem großen Triumphmarsch entgegen. Und ebenso ehrlich bewarb Produzent Jasper Barendregt nun bei der ersten Präsentation sein Spektakel, bei dem Verdis Dauerbrenner am 22. Februar 2024 in der Olympiahalle auf die Bühne kommt. Als „Opernerlebnis für alle Sinne, bei dem wir das Publikum auf eine Zeitreise ins alte Ägypten mitnehmen“. Mit großem Chor, Orchester, Ballett – und einem mechanischen Elefanten.
Barendregt sieht seine monumentale Show keineswegs als Konkurrenz zur Staatsoper, wo nächste Woche ebenfalls eine neue „Aida“ herauskommt, sondern eher als Ergänzung. „Wir wollen auch die Menschen ansprechen, die sich sonst vielleicht nicht in die Oper trauen.“ Denn in der Olympiahalle herrscht für ihn einfach eine ungezwungenere Atmosphäre, bei der man angesichts des Wüstenschauplatzes auch gerne mal zwischendurch die Kehle mit Cola oder Bier anfeuchten darf.
Und damit es nicht zu lang wird, wurde das Werk auf handliche zweieinhalb Stunden inklusive Pause komprimiert: „Quasi im Serienformat!“ Um auch die intimen Momente der tragischen Liebesgeschichte nicht aus den Augen zu verlieren, wird es zusätzlich eine LED-Wand und fünf Live-Kameras geben, durch die man auf allen Plätzen hautnah am Geschehen ist. Und wer selbst einmal Bühnenluft schnuppern möchte, hat sogar noch die Chance, als Statist mittendrin statt nur dabei zu sein. Infos hierzu im Newsletter unter www.aida-opera.live.