Wieso heißt Michel aus Lönneberga im Original Emil? Und wer hat die berühmte Schriftstellerin Astrid Lindgren (1907-2002) zu den Geschichten über den Lausbuben inspiriert? Hier einige Fakten über Schwedens bekanntesten Unfugtreiber und seine Schöpferin:
Astrid Lindgren hat ihren Lausejungen eigentlich Emil getauft. Weil es in Deutschland mit „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner aber schon eine gleichnamige Kinderbuchfigur gab, wurde Emil aus Lönneberga hierzulande kurzerhand zu Michel.
Für die Illustrationen des ersten Buchs stand der vierjährige Sohn des Zeichners Björn Berg Modell. Astrid Lindgren hatte zuvor eine Zeichnung Bergs von einem kleinen Jungen auf einer Fähre gesehen und ihn daraufhin angesprochen, ob er nicht das Buch illustrieren wolle.
Es gibt kein ganz konkretes Vorbild für Michel, aber die Figur trägt sowohl Züge von Astrid Lindgrens Vater Samuel als auch von ihrem Bruder Gunnar. Über Michel schrieb die Autorin einmal: „Ich hatte das Gefühl, dass er so eng mit meinem Papa verwandt war, der irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein kleiner blonder, barfüßiger Junge in Sevedstorp in Småland war.“ Vielleicht war der Lausbub deshalb die Lieblingsfigur der Schriftstellerin.
Den Ort Lönneberga gibt es in Schweden wirklich. Er liegt nicht weit von Vimmerby entfernt, wo Astrid Lindgren aufgewachsen ist. Auch der Hof aus den Michel-Filmen befindet sich in der Nähe von Vimmerby.
In einem der Michel-Filme spielt Astrid Lindgren übrigens als Statistin selbst mit: Sie mimt, in einen Schal gehüllt, eine Bäuerin auf dem Markt in Vimmerby. Es ist die einzige Verfilmung ihrer Bücher, in der die Schriftstellerin selbst einen Auftritt hat.
Im Tischlerschuppen, in den Michels Vater den Buben einsperrt, wenn er Unfug gemacht hat, schnitzt Michel im Laufe der Zeit 369 Holzmännchen. Eines davon vergräbt seine Mutter allerdings bei den Johannisbeer-Büschen, weil es dem Pastor so ähnlich sieht.