Ein ägyptischer Anwalt will Netflix in seinem Land verbieten lassen. Grund: Im vierteiligen Dokudrama „Queen Cleopatra“ wird die Pharaonin von einer schwarzen Schauspielerin verkörpert. Produzentin Jada Pinkett Smith wird nun „Blackwashing“ vorgeworfen. Kleopatra sei makedonischer Herkunft und damit weiß. Möglich, aber selbst Forscher sind darüber uneins, auch weil ihre Mutter unbekannt ist. In der Antike war’s wurscht: Macht, Dynastie, Reichtum waren die Pfunde, mit denen man wucherte. Nun legt Pinkett Smith durchaus Wert auf Hautfarbe – bemerkbar an ihren Expertinnen (ergänzt um einen Historiker), die im Wechsel mit Filmszenen auch dieses Thema diskutieren. Viel einprägsamer ist aber das in Hochglanz-Qualität gezeichnete Bild einer taffen, klugen, selbstbestimmten Königin, die alles für Ägypten und ihre Kinder riskierte, die sie mit Caesar und Marcus Antonius zeugte. Ob’s stimmt? Fast egal, hier gibt es eine spannende, nie gesehene Version der Geschichte. kba