Vinyl ist ein sensibler Tonträger. Moderne digitale (Pop-)Einspielungen klingen auf schwarzes Plastik gepresst oft leblos und ohne Dynamik. Hoch ist hier die Firma Craft zu preisen. Denn die lässt die „Original Jazz Classics“ in feinstem Sound wieder aufleben. Unter dem Namen hatte das Label Fantasy in den Achtziger- und Neunzigerjahren mehr als 850 Jazz-Alben wiederaufgelegt. Damals galt die Reihe als günstige Alternative zu den Originalen. Craft nimmt sich nun abermals der Masterbänder an – die Scheiben werden komplett analog geschnitten und gepresst, dann in dicke Karton-Cover verpackt. Ein Fest für Audiophile. Die Reihe startet mit „Workin’ with the Miles Davis Quintet“, einer von vier Hard-Bop-LPs, die Davis unter anderem mit John Coltrane einspielte – in nur zwei Sessions 1956. Die Band versteht sich traumwandlerisch. Der Jazz würde – unter maßgeblichem Zutun der hier Versammelten – bald wilder und freier werden. Schöner als in „It never entered my Mind“ nicht. lö