Es gibt diese prominenten Menschen, die man persönlich nie kennengelernt hat – doch deren Todesnachricht einen berührt, als sei ein langjähriger Bekannter gestorben. Irgendwie war sie ja auch wie eine alte Bekannte, die „Königin des Rock und Soul“ Tina Turner. Hat den Soundtrack so vieler Leben mitgeschrieben. Entsprechend groß ist einen Tag nach der Mitteilung, dass Turner mit 83 Jahren in ihrem Schweizer Haus in Küsnacht (Kanton Zürich) gestorben ist, die weltweite Anteilnahme. Nach einem Schlaganfall und einer Darmkrebserkrankung war die Sängerin seit Längerem gesundheitlich schwer angeschlagen gewesen.
Ex-Präsident Barack Obama bezeichnete die Verstorbene als „einen Stern, dessen Licht niemals verblassen“ werde. „Tina Turner war ungeschliffen. Sie war kraftvoll. Sie war unaufhaltsam. Und sie war ganz sie selbst – sie sprach und sang ihre Wahrheit in Freude und Schmerz, Triumph und Tragödie.“
Die Musik-Ikone, die mehr als 180 Millionen Alben verkaufte, war 1995 mit ihrem zweiten Ehemann Erwin Bach in die Schweiz gezogen. Vor dem Anwesen legten Fans Blumensträuße nieder und stellten Kerzen auf.
Mick Jagger, Frontsänger der Rolling Stones, der seine Tanzschritte von Turner gelernt haben soll, würdigte sie: „Sie hat mir so viel geholfen, als ich jung war, und ich werde sie nie vergessen.“ Der Schauspieler Forest Whitaker pries Turners Fähigkeit, sich immer wieder von den Rückschlägen des Lebens zu erholen. „Wenn wir sie ehren, lasst uns auch an ihre Widerstandsfähigkeit denken und an all das Schöne, das auf unsere dunkelsten Tage folgen kann.“
Auf dieser Seite wollen wir an diese Widerstandsfähigkeit erinnern; an Turners Lust am Leben, die sie auch in München zeigte – und in all ihren Liedern, die nicht nur das Leben unserer Redakteurinnen und Redakteure bereichern (siehe unten). Simply the Best. dpa/kjk