IN KÜRZE

Schwere Vorwürfe gegen Till Lindemann „The Persian Version“ eröffnet Filmfest Sachbuch des Jahres von Ewald Frie

von Redaktion

Die Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann (Foto: Roessler/dpa) weiten sich aus. Laut Recherchen von „Süddeutscher Zeitung“ und NDR werfen ihm zahlreiche Frauen Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vor. Wie die „SZ“ berichtet, hat das gemeinsame Rechercheteam mit mehreren Frauen gesprochen, die demnach übereinstimmend von einem ausgefeilten System berichten, „das wohl dazu dient, dem Bandleader gezielt Frauen zuzuführen. Es geht um die Verführung weiblicher Fans durch die Nähe zu einer sehr prominenten Person, um möglichen Machtmissbrauch und mutmaßliche sexuelle Übergriffe“. Weibliche Fans sollen zu Partys mit der Band und auch mit Lindemann allein eingeladen, dort mit Alkohol regelrecht abgefüllt worden sein. Den Redaktionen vorliegende Chatnachrichten belegten, dass sie von Mittelsfrauen direkt gefragt worden sein sollen, ob sie Sex mit Lindemann haben wollen. Der Bericht hinterfragt kritisch: „Kann man, angesichts von gewährter Nähe eines sonst unnahbaren Stars, von inszeniertem Gruppendruck, von imposantem Gehabe eines Rockers, der angeblich schon mal einen Kühlschrank zertrümmert, von Freiwilligkeit reden? Was löst es aus, wenn jedes Nein das Ende einer Traumreise bedeuten könnte? Wenn die Erwartung, jederzeit aussteigen zu können, von der Realität überrumpelt wird?“ Nächste Woche wird Rammstein vier Konzerte im Münchner Olympiastadion spielen, sie waren sämtlich in kurzer Zeit ausverkauft – mehr als 240 000 Menschen werden an den Abenden vom 7. bis 11. Juni insgesamt erwartet.  kjk

Das Filmfest München wird in diesem Jahr mit „The Persian Version“ von Maryam Keshavarz eröffnet. Die Regisseurin ist eine von vier Ehrengästen des Fests, das am 23. Juni beginnt. Barbara Sukowa wird ihren Film „Dalíland“ vorstellen und mit dem CineMerit Award ausgezeichnet. Außerdem widmet das Festival der Regisseurin Jessica Hausner eine Retrospektive und der Künstlerin Shu Lea Cheang eine Hommage. „Vier visionäre Frauen, die mit ihrem Mut Traditionen brechen und die Filmbranche vorantreiben“, sagte Diana Iljine, die das Festival ein letztes Mal leiten wird.

Ewald Frie hat den Deutschen Sachbuchpreis 2023 erhalten. Eine Jury wählte „Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland“ in Hamburg unter den acht nominierten Büchern für die mit 25 000 Euro dotierte Ehrung aus. Am Beispiel seiner Familie aus dem Münsterland beschreibt Frie Spannungen, die sich zwischen Stadt und Land entwickeln.

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