Natürlich kann man das neue Album von Trevor Powers alias Youth Lagoon hören, ohne die Vorgeschichte zu kennen. Dann freut man sich über ein entspanntes, pianogestütztes Pop-Album, das sich weder vor atmosphärischen Samples noch vor eingängigen Melodien scheut. Assoziationen mit The Beta Band, Royal Trux, Bright Eyes, aber auch mit dem musikalischen Gemischtwarenladen von Todd Snider kommen angesichts dieser zehn Songs auf, und irgendwie lässt sich zudem eine gewisse Punkrock- Attitüde im Subtext erkennen. Wenn man jetzt noch weiß, dass Powers aufgrund der Nebenwirkung eines Medikaments für acht Monate seine Stimme verlor und fürchten musste, nie wieder sprechen oder gar singen zu können – dann tut sich eine zweite Ebene auf. Was diese zwangsläufig kontemplative Zeit für den Musiker getan hat, lässt sich den in lässiger Mac-Miller-Art vorgetragenen Lyrics entnehmen. cu