CD / VINYL Die Diva bittet zum Ringelpiez

von Redaktion

Hörenswert ((((;

Die ganz und gar großartige Janelle Monáe hat einen Lauf. Auch als Schauspielerin, als die sie zuletzt in der Krimi-Persiflage „Glass Onion“ Daniel Craig und Edward Norton alt aussehen ließ. Besonders aber als Sängerin, was uns seit 15 Jahren feine Alben beschert, die sich zwischen Neo-Soul und Elektro-Funk à la Prince bewegen (der sich als Fan outete). Mit „The Age of Pleasure“ hat sie nun eine Entwicklung abgeschlossen. Hat die Diva, die sich als nonbinär betrachtet, ihr Anderssein früher in der Kunstfigur eines Androiden zum Ausdruck gebracht, zeigt sie sich hier relaxt und selbst für ihre Verhältnisse extrem sinnlich. Als Afrobeat, Reggae und chilliger Soul fliegen die kurzen Songs dahin wie auf einem Sommer-Mixtape. „Ich bin leicht wie eine Feder“, singt Monáe in „Float“, ruft in „Champagne Shit“ zum Popowackeln auf und im von Grace Jones anmoderierten „Lipstick Lover“ zum fröhlichen Ringelpiez. Kein makelloses Werk, aber das will dieser hedonistische Spaß ja gerade nicht sein.  lö

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