Ermittlungen laufen

von Redaktion

Anzeigen gegen den Rammstein-Sänger

VON KATRIN BASARAN

Nun also doch: Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Laut „Tagesspiegel“ teilte die Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg den Mitgliedern des Justizausschusses im Abgeordnetenhaus gestern unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit, dass gegen den 60-Jährigen mehrere Anzeigen nach Paragraf 177 Strafgesetzbuch vorliegen würden. Darin sind die Straftatbestände unter anderem der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung beschrieben. Im Falle einer Verurteilung drohen Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Konkret soll es laut „Bild“ zwei Anzeigen geben: Eine sei bei der Berliner Polizei eingegangen, eine zweite bei der Staatsanwaltschaft direkt. Eine Nachfrage unserer Zeitung bei der Strafverfolgungsbehörde Berlin bestätigte die Tatvorwürfe aus dem Bereich der Sexualdelikte. Vier ausverkaufte Konzerte hatte Rammstein vergangene Woche in München gegeben. Wie berichtet, waren sie von Protesten überschattet: Grund waren Vorwürfe junger Frauen, sie seien während Konzerten nach einem dubiosen System für Aftershow-Partys mit Lindemann rekrutiert worden. Dabei soll es zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Der Sänger schaltete schließlich die Rechtsanwälte Schertz/Bergmann ein. Sie teilten mit, es sei wiederholt behauptet worden, „Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“

Unterdessen hat die Irin Shelby Lynn Beschwerde gegen die litauische Polizei eingereicht. Die 24-Jährige hatte nach dem Rammstein-Konzert am 22. Mai in Vilnius die Vorwürfe ins Rollen gebracht. Sie sei damals zu dem Sänger gebracht worden, um mit ihm Sex zu haben. Als sie sich weigerte, sei sie von Leuten aus seinem Umfeld unter Drogen gesetzt worden und mit Hämatomen aufgewacht. Die litauische Polizei habe nach ihrer Vernehmung keine Ermittlungen aufgenommen haben. Dagegen wehrt sie sich nun.

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