CD / VINYL Scheidung mit Wucht

von Redaktion

Hörenswert ((((;

Die Liaison der alten Tante Black Sabbath mit ihrem neuen Frontmann Ronnie James Dio endete 1982 im Fiasko. Nach der US-Tour sollte das erste vernünftige Live-Album des Metal-Flaggschiffs erscheinen, doch war man sich inzwischen spinnefeind. Gitarrist Toni Iommi und Bassist Geezer Butler verdächtigten Dio, er schleiche nachts ins Studio und drehe bei den Aufnahmen seine Gesangsspur hoch. Der Sänger verließ darauf empört die Band und gründete seine eigene. Wer auch immer sich da vergriffen hatte – der Mix klang tatsächlich muffig. Bis heute: Die üppig ausstaffierte Box zum 40-Jährigen von „Live Evil“ beinhaltet einen Remix, der endlich dessen volle Wucht rüberbringt. Dio singt „Neon Knights“ und „Children of the Sea“ mit Verve, die Klassiker seines Vorgängers Ozzy Osbourne immerhin beachtlich. „N.I.B.“ profitiert von seinem Knurren sogar, wohingegen er „War Pigs“ und „Paranoid“ fast parodistisch übertreibt. Schön, dass man das Scheidungsdokument jetzt wiederentdecken kann. lö

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