Wenn aus „Wunden“ Narben werden – beim gleichnamigen Song verletzte sich Superstar Helene Fischer während ihrer spektakulären Bühnenshow in Hannover. Ein winziger Augenblick, festgehalten auf tausenden von Handys. Was war passiert? Beim Positionswechsel am Trapez schlägt die 38-Jährige mit dem Kopf gegen die Holzstange, Blut tropft, besudelt ihr Kostüm. Konzertabbruch und Krankenhaus statt Zugabe. Es gehe ihr „den Umständen entsprechend gut“ lässt Fischers Management nun verlauten. Die Fans sind erleichtert und stellen sich dennoch die Frage: Warum tut sie sich das an?
„Das volle Entertainment-Programm ist ein Teil von mir“, sagt die Sängerin. Wenn sie an Seilen über die Menge schwebt, Purzelbäume in schwindelerregender Höhe schlägt und von ihrem Partner durch die Luft gewirbelt wird, dann fühle sie sich wie im Rausch. Ein Rausch, der Gefahren birgt: Bereits im März, bei den Proben für ihre Bühnenshow, hatte sich die Sängerin eine Rippe gebrochen. Die Ärzte verordneten ihr eine Trainings-pause und absolute Ruhe. Der Tourstart wurde daraufhin verschoben.
Nun der blutige Zwischenfall in Hannover, nach dem sich Fischer glücklicherweise erst einmal auskurieren kann. In den nächsten Wochen stehen keine weiteren Konzerttermine an. Die aktuelle Tournee pausiert planmäßig bis Ende August. Genug Zeit also, um das Bühnenprogramm eventuell zu entschärfen.
Schließlich hatte Fischer nach der Geburt ihrer Tochter Nala 2021 angekündigt, die Anzahl der waghalsigen Stunts mit ihrem Ehemann Thomas Seitel (38) zurückzuschrauben. „Ich habe meiner Mum und meinen Freundinnen versprochen, dass ich nichts Gefährliches mehr tue“, sagte Fischer damals in einem Interview mit RTL. Auf ein paar „kleine Aha-Effekte“ wolle sie aber auch in Zukunft nicht verzichten.
Dass diese nun doch weitaus spektakulärer ausfallen, ist auch dem Cirque du Soleil zu verdanken, mit dem Fischer auf Tour ist. Monatelang hat sie hart mit den Artistinnen und Artisten für die Einlagen trainiert. „Disziplin und Professionalität sind mir sehr wichtig“, sagt die Künstlerin, die ihren Beruf, aber sich selbst nicht zu ernst nehmen will.
Es ist ein Balance-Akt im Leben von Fischer: Wie viel kann, wie viel darf sie riskieren bei den Shows, die ihr so großen Spaß machen und ihre Fans begeistern? Eine Antwort hatte sie zuletzt bereits gefunden: Das Wichtigste sei die Familie. „Ich bin glücklicher denn je“, sagt Fischer, die ihr Privatleben mit Ehemann und Luftakrobat Thomas Seitel und der kleinen Tochter im Verborgenen genießt. Dieses Glück gilt es zu schützen. Daran wird Helene auch die Narbe erinnern, die nach der Sommerpause sicher noch zu sehen ist, wenn sie die Tour am 25. August in Köln fortsetzt.