Das Phänomen Abba kam nicht aus heiterem Himmel, es musste sich erst zurechtruckeln. Das zeigt das zartwangige Debüt der Schweden, das jetzt in Spitzensound vorliegt (Doppel-LP, remastert in den Abbey Road Studios). Ein bisschen ist da mit klanglichen Kanonenkugeln auf musikalische Spatzen geschossen worden. Denn überwiegend kommen die Stars in spe auf „Ring Ring“ rüber wie die meisten deutschen Schlager-Kollegen ihrer Zeit: Nah dran an angloamerikanischen Vorbildern – nur eben an den falschen. Beatles, aber nicht das coole Zeug, sondern „Ob la di, ob la da“. Dazu ein bisschen Folk-Pop. Benny Andersson und Björn Ulvaeus halten es noch für eine gute Idee, selbst zu singen – wo ihre besseren Hälften als Background-Sängerinnen doch deutlich zeigen, zu was sie in der Lage sind. Natürlich gibt es auch Schönes wie „I saw it in the Mirror“ oder „Disillusion“. Ein Zeitdokument. lö