Stewart Copeland ist in seinem Element. Bei einem Konzert im London Coliseum drischt der
ehemalige Police-Drummer auf sein Schlagzeug ein. Später schnappt sich der 70-Jährige eine Gitarre und greift theatralisch in die Saiten. Begleitet wird er von einem Orchester, mit dem er Songs seiner alten Band spielt. „Police deranged for Orchestra“ heißt das Projekt, das nun als Album erscheint.
Beim Dreh einer Dokumentation über The Police experimentierte Copeland erstmals mit „Derangements“, frei übersetzt „unordentlichen Arrangements“, der alten Lieder. Die Idee, ein Orchester hinzuzunehmen, sei ihm auf Tournee in Deutschland gekommen. „Ich hatte ein paar unbekanntere Police-Songs orchestral eingerichtet“, erzählt Copeland. Der US-Amerikaner, der The Police 1977 in London mit Sting und Andy Summers gründete und nach der Auflösung als Filmkomponist arbeitete, ließ sich nach anfänglichen Zweifeln darauf ein. Hits wie „Roxanne“ oder „Message in a Bottle“ sind in den neuen Versionen zumindest anfangs kaum wiederzuerkennen. Was alle Titel eint, ist, dass sie eine völlig neue Dynamik entwickeln. Die frischen Interpretationen klingen episch und haben eine filmische Atmosphäre. pde