Aufgusszeit

von Redaktion

Tollwood: Die Fantastischen Vier heizen ein

VON ARMIN RÖSL

Wenn der Sohn, der 1992 noch lange nicht geboren war, auf der Schulter seines Vaters sitzt und beide inmitten einer riesigen Partymenge „Die da!?!“singen, dann ist das…? Wenn einige Meter entfernt ein etwa zwölfjähriger Bub mit seiner Mutter wild und fröhlich tanzt und beide sich mit „Es könnt’ alles so einfach sein, ist es aber nicht“ (Refrain von „Einfach sein“) ansingen, dann ist das… – richtig! Dann ist Deutschlands fantastischste und heißeste Familienband in der Stadt. Am Sonntagabend in der ausverkauften Musikarena beim Tollwood.

Seit 1992, als sie „Die da!?!“ veröffentlichten, sind die Fantastischen Vier mit Wortwitz und guter Laune unterwegs. Die Historie besagt, dass Michael „Smudo“ Schmidt, Thomas „Thomas D“ Dürr, Michael „Michi“ Beck und Andreas „And.Ypsilon“ Rieke 1989 erstmals unter dem Namen Die Fantastischen Vier auftraten – in einem ehemaligen Kindergarten in Stuttgart. 34 Jahre später hüpfen und singen und tanzen und rocken und rappen die allesamt 55-Jährigen beim Tollwood, dass es eine wahre Freude ist. So geht Party!

Nicht falsch verstehen: Die Fantastischen Vier als Familienband zu bezeichnen, ist als großes Lob gemeint. Ihre fröhlichen, auch mal ernsten und nachdenklichen Texte sowie die energiegeladene Musik sind für Großeltern, Eltern, Kinder und Enkelkinder gleichermaßen ein Genuss. Ohne, dass es dem Kind peinlich sein muss, wenn Papa/Mama hüpfen und mitsingen.

Was reimt sich auf „Genuss“? Aufguss! Nach 50 Minuten ruft Smudo zur „Aufgusszeit!“ Kurz zuvor schon hat Michi Beck ein Sonderlob fürs Publikum parat, als er „Der Picknicker“ mit den Worten ankündigt: „Während die Weicheier bei 30 Grad im Englischen Garten liegen, machen wir es uns hier im Vier-Mann-Zelt schön kuschelig und bringen es auf 95 Grad! Denn ihr seid die Picknicker!“ Traditionell gleicht an heißen Sommertagen die Tollwood-Musikarena einer Sauna. Der Fanta-4-Aufguss heizt unaufhörlich, aufgeben aber gilt nicht: „Haltet durch, jetzt nur noch Kracher!“, motiviert Smudo nach knapp einer Stunde. Da ist die Hälfte des Konzerts rum, und keiner will, dass diese Party jemals aufhört. Auch die Vier auf der Bühne nicht, die Riesenspaß haben – miteinander und mit dem Publikum. „Danke München! München, unsere zweite Heimat!“, lässt Michi Beck wissen.

Zusatzkonzert

auf dem Tollwood am 11. Juli (ausverkauft), Restkarten eventuell unter

Telefon 089/383 85 00.

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