Der japanische Erfolgsautor Haruki Murakami („1Q84“) hat sich gegen die heftig umstrittene Neubebauung eines ihm besonders am Herzen gelegenen historischen Parks in Tokio ausgesprochen. „Wenn etwas einmal zerstört ist, kann es nicht wiederhergestellt werden“, sagte der 74-Jährige in seiner monatlichen Radio-Show, wie die Zeitung „Tokyo Shimbun“ meldete.
Der im Westen zur Kultfigur avancierte Autor, der als heißer Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt wird, ist Baseball-Fan und für seine große Leidenschaft als Läufer berühmt. Im Zuge der bereits genehmigten Neuentwicklung des beliebten Tokioter Parkviertels Jingu Gaien sollen Hunderte von Bäumen gefällt werden und einem Wolkenkratzer samt neuen Sportstätten weichen. Nicht nur Murakamis bevorzugter Joggingpfad würde dadurch verschwinden, sondern auch das fast 100 Jahre alte Jingu-Baseballstadion, das Murakami einst zu seiner schriftstellerischen Tätigkeit inspirierte, soll abgerissen werden.
Sportfans, Naturschützer und Bürgerinitiativen protestieren dagegen. Erste Bauarbeiten haben schon begonnen und sollen 2036 beendet sein. Nachdem Murakami im Jingu-Stadion 1978 ein Baseballspiel gesehen hatte, war ihm die Idee gekommen, einen Roman zu schreiben. Nach diesem Erfolg beschloss er, als Schriftsteller zu arbeiten. Er sei entschieden gegen die Neuentwicklung des Parkareals, sagte er. dpa