Vor 32 Jahren beschäftigte er sich schon einmal mit Mozarts Requiem. Ergebnis war eine Referenzaufnahme – gerade weil Jordi Savall der Musik vertraute und sich in seinem Dirigat nicht selbst verwirklichte. Jetzt, mit 81, geht der Katalane darüber noch ein Stück hinaus. Zügiger, geschärfter, offensiver klingt das nun, obgleich die Grundhaltung dieselbe geblieben ist: Dramatik, so führt Savall vor, muss nicht mit Äußerlichkeiten zu tun haben, mit der Inszenierung von Musik – etwas, zu dem sich viele andere Kollegen gerade bei diesem Werk verführen lassen. So vehement der klein besetzte Chor, das Orchester und das sehr lyrisch singende Solo-Quartett agieren, so puristisch, natürlich und zugleich überwältigend ist die Neueinspielung. Es ist Savalls zweite Referenz-CD in Sachen Mozart. th