Ein eindrucksvoller Saal, tausende Kerzen und ein Klavier: Dieses wunderschöne Ambiente können Besucher der „Candlelight“-Konzerte in München erleben. In einem Meer aus Kerzen spielen verschiedene Künstler klassische Musik. Dabei handelt es sich aber nicht nur um Vivaldi, Mozart, Chopin und Co. Nein, der Fokus liegt mittlerweile auch auf modernen Stücken – aber klassisch interpretiert. So können Musik-Fans auch Songs von Ed Sheeran, Taylor Swift oder sogar AC/DC genießen. Dabei ist es nicht immer zwingend nur ein Künstler, der im Kerzenmeer musiziert. Inzwischen gibt es auch Veranstaltungen, bei denen ein ganzes Orchester spielt.
Der spanische Konzern „fever“ hat es sich mit der Veranstaltungsreihe „Candlelight“ zur Aufgabe gemacht, klassische Musik in junge Generationen zu tragen. Dabei helfen natürlich auch Bilder und Videos der außergewöhnlichen Konzerte, die auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und Tiktok beworben werden. „Wir möchten eine Plattform schaffen, um Musiker und junge Menschen zu verbinden“, erklärt eine Sprecherin gegenüber unserer Zeitung. Und das Konzept scheint aufzugehen. Das Publikum beim Klavierkonzert mit dem Titel „Eine Hommage an Ludovico Einaudi“ im Max-Joseph-Saal in der Münchner Residenz ist überraschend jung. Pianistin Nino Gurevich spielte in rund 65 Minuten zehn Titel des bekannten italienischen Künstlers. Zwischen den Stücken sprach Gurevich noch über die Entstehungsgeschichten der verschiedenen Stücke und teilte interessante Informationen über Ludovico Einaudis Leben.
Ein einmaliger Besuch eines „Candlelight“-Konzerts lohnt sich auf jeden Fall. Doch hat man das Ambiente einmal gesehen und das Konzert genossen, genügt das eigentlich auch – zumindest wenn man kein riesiger Fan klassischer Musik ist. Wer also auf eine große Show hofft, ist hier mit Sicherheit falsch. Es gibt inzwischen aber auch „Candlelight“-Konzerte mit Tanzaufführungen auf der Bühne – jedoch nicht in München. Ein romantisches Flackern der Kerzen darf ebenfalls nicht erwartet werden. Denn bei den Lichtern handelt es sich nicht um echte Kerzen aus Wachs, sondern um gelblich leuchtende LEDs. Immerhin wird so sichergestellt, dass alle Kerzen bis zum Ende des Konzerts „brennen“ und der Musiker muss sich keine Sorgen um ein Feuer im Saal machen.
Die Konzerte im Kerzenschein gibt es in mehr als 100 Städten – und das weltweit. Für die kommenden Monate sind in München noch zahlreiche weitere „Candlelight“-Konzerte geplant. Sogar Open-Air-Veranstaltungen sollen stattfinden. Unter anderem ein „Queen meets Ed Sheeran“-Konzert am Starnberger See oder auch ein „Tribut an Abba“ im Englischen Garten. Tickets für die Konzerte gibt es ab 19 Euro, für die Freiluft-Veranstaltungen ab 22 Euro unter www.feverup.com.