„Lauf davon“, ruft Danger Dan, der eigentlich Daniel Pongratz heißt, gleich im ersten Lied seines fulminanten Konzerts auf dem Tollwood – eine Aufforderung, der selbstredend keiner der 4000 Zuhörerinnen und Zuhörer im bestuhlten Zelt nachkommt. Schließlich hat Danger Dan, der ein musikalisches Doppelleben als Rapper der Antilopen Gang und als „Mann am Klavier“ führt, eine besonders innige Beziehung zum Publikum.
Das merkt man gleich zum Auftakt, bei dem der Sänger selbst ähnlich berührt wirkt wie sein Auditorium. Einem größeren Publikum bekannt geworden ist Danger Dan mit dem Lied „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ und dem gleichnamigen Album, das es bis auf Platz eins der Charts schaffte – ein Überraschungserfolg. Und das mit klarer politischer Kante. Ein Abend mit Danger Dan ist mehr als nur Musik – die Ansagen zu den Songs, die er mit gesellschaftskritischen und humorvollen Anekdoten füllt, nehmen einen ebenso großen Teil ein.
Es sind diese klaren politischen Botschaften, verpackt in Zynismus, Ironie und garniert mit leisen Tönen am Klavier und begleitet vom Streicherquartett um Jonathan Heck, die diesen Abend so besonders machen. Und so hält es am Ende keinen mehr auf den Sitzen – und niemand läuft davon. MARC KNIEPKAMP