Léo (Eden Dambrine) und Remi (Gustav De Waele) sind seit Jahren engste Freunde. Sie teilen alles miteinander und erspüren instinktiv, wie es dem anderen gerade geht. Als sie mit 13 Jahren auf das Gymnasium wechseln, wundern sich die neuen Mitschüler über die symbiotische Innigkeit der zwei Buben. Deren Beziehung verändert sich unter der Beobachtung und dem sozialen Druck der Gleichaltrigen anfangs schleichend, aber dann radikal. Der belgische Filmemacher Lukas Dhont hat seinen sensiblen, sinnlichen Spielfilm in zwei optisch und inhaltlich deutlich voneinander unterscheidbare Hälften getrennt. Mit viel Gespür für zarteste Zwischentöne beschreibt er die komplizierte Übergangsphase der Pubertät, in der es Kindern immer schwerer fällt, sich dem Blick der anderen zu entziehen. Ein stilles, in seiner betonten Schlichtheit ergreifendes Meisterwerk. ulf